In der Eckernförder Straße kommt es häufig zu Konflikten unter den Verkehrsteilnehmern. Radfahrer fahren nun mal unterschiedlich schnell, dennoch ist ein Überholen zwischen Radfahrern aufgrund der engen Radwege nicht möglich, ohne sich selber oder andere in Gefahr zu bringen. Oft kann nur der Fußgängerweg für einen Überholvorgang genutzt werden. Dies ist natürlich nicht der Sinn der Sache und vor allem aufgrund der vielen Bushaltestellen und Ein- und Ausfahrten auch sehr gefährlich. Außerdem ist an vielen Stellen der Radweg abgesackt oder so stark ausgemergelt, dass die Kante zum Fußweg ein lebensgefährliches Hindernis darstellt.
Die Gemeinde Kronshagen hat erkannt, dass es für Radfahrer inzwischen weniger gefährlich ist, die Fahrbahn zu benutzen und hat daher die Benutzungspflicht auf den Radwegen aufgehoben. Doch die unterschiedlichen verkehrsrechtlichen Gegebenheiten zwischen dem Kieler und Kronshagener Gebiet haben viele Autofahrer noch nicht erkannt. Und so kommt es hier fast täglich zu gefährlichen Missverständnissen zwischen Rad- und Autofahrern.
Die gesamte Eckernförder Straße sollte auf absehbare Zeit für einen fahrradfreundlicheren Verkehr ausgebaut werden. Dazu sollten sich die Stadt Kiel und die Gemeinde Kronshagen auch gemeinsam zur Planung an einen Tisch setzen. Platz genug ist im gesamten Straßenbereich eigentlich, um auch in der Gesamtheit eine ordentliche Radverkehrsanlage zur Verfügung zu stellen, die den heutigen und zukünftigen Gegebenheiten und Richtlinien entspricht. Eine ordentliche Fahrradspur in beide Richtungen über alle betroffenen Gemeindegebiete hätte gerade hier, auf dieser von Radfahrern stark genutzten Strecke, eine großartige Wirkung für den umweltfreundlicheren Verkehr und wäre als Vorzeigeprojekt bestens geeignet. Aufgrund der schon vorhandenen Ausweichstrecke über den Olof-Palme-Damm hätte dies auch eine Wirkung auf den motorisierten Individualverkehr (MIV), der mit einfachen Mitteln und ohne große Nachteile für den Autofahrer auf der Eckernförder Straße noch weiter reduziert werden könnte. Nicht nur die Anwohner wären dankbar.