Ein Baustein, um das große Ziel „klimaneutral bis 2050“ zu erreichen wäre m. E. , wenn Kiel sich mit den Umlandgemeinden dafür einsetzt, dass die Verkehrswege für die Pendler aus den Randgebieten bzw. den Umlandgemeinden optimiert werden.
Vom Bahnhof aus im Umkreis von ca. 10 KM, (Oppendorf, Heikendorf, Meimersdorf, Ottendorf, Stampe, Altenholz, Felm, Strande und natürlich Kronshagen) müssen die Fahrten zunächst auf z. T. sehr schlechten Radwegen bewältigt werden. Wäre ich Pendler aus einem dieser Orte, ich würde nicht aufs Rad umsteigen. Gute Wege, ob als seperater Radweg, integriert auf den vorhandenen Straßen oder auch durch gute Nebenstraßen würden auch den Freizeitwert für die Kieler erhöhen und diese lassen dann am Wochenende mal das Auto stehen und radeln ins Grüne.
Abstellplätze/Blockierung
Radler brauchen sichere Abstellplätze. Es ist vermehrt zu beobachten, dass die Fahrradstellplätze überfüllt sind mit Rädern, die nicht unbedingt als „Schrotträder“ zu bezeichnen sind und deshalb auch nicht nach einer angemessenen Zeit entfernt werden. Als Beispiel: vor unserem Wohnhaus steht seit 4 Jahren (!) ein Fahrrad, das lediglich platte Reifen hat, entfernt wird es deshalb nicht.
Kann ein Konzept erarbeitet werden, das es erlaubt, diese Räder zu entfernen (wann, wer, wo und wie lange muss eingelagert werden, wie kann eine sinnvolle weitere Verwendung der Alträder aussehen). Hierfür sollten neben dem ABK und der Stadt Kiel auch der Einzelhandel und große Arbeitgeer an einem Strang ziehen. Wie regeln Kopenhagen o. a. „Fahrradstädte“ dieses Problem?
Gesamteinstellung zu Fahrradfahrern
Meiner Meinung nach muss sich die ganze Einstellung gegenüber Fahrradfahrern ändern. Die sind in Kiel das aller letzte Glied der Hackordnung. Sämtliche anderen Verkehrsteilnehmer tummeln sich ohne Rücksicht auf den Fahrradbereichen. Fahrräder werden geschnitten, der Sinn von Fahrradstraßen ist vielen Autofahrern scheinbar nicht klar. Verstöße gegenüber Fahrrädern (zum Beispiel gefährliches Überholen bei zu wenig Platz mitten auf der Kreuzung) werden praktisch nicht geahndet. Selbst wenn Fahrradspuren auf den Straßen aufgezeichnet sind, müssen die Fahrräder damit rechnen, übersehen, geschnitten oder abgedrängt zu werden.
In Göttingen beispielsweise konnte man sich selbst an engen Stellen und bei dichtem Verkehr darauf verlassen, ziemlich sicher zu sein.
Durch die Verkehrsführung zum Beispiel könnte man Fahrräder im Verkehr präsenter machen. Da fielen mir zuerst besser markierte/abgesetzte Fahrradstraßen/-wege ein, auch Extra-Fahrradampeln, die einige Sekunden vor den Auto-Ampeln grün werden, oder Streifen auf denen die Fahrradfahrer an roten Ampeln vor die Autos vor fahren können.
Dann gibt es natürlich noch diverse kaputte Fahrradwege (z.B. Teile Westring, Holtenauer), zu wenig Platz für Fahrradfahrer (z.B. Knooper zwischen Kunsthochschule und Exer, Olshausener im Uni-Bereich), und andere gefährliche Stellen (z.B. Stopp des Fahrradstreifens Ziegelteich vom Exer kommend).
Sensibilisierung von Autofahrern
Es ist immer wieder feststellbar, dass Autofahrer in größeren Tempo 30-Zonen oder Fahrradstraßen die Geschwindigkeitsbeschränkung oder die gleichberechtigte bzw. vorrangige Benutzung der Fahrbahn durch Fahrräder vergessen. Um diese wichtigen Regeln dauerhaft ins Bewusstsein zu rücken, sollten in solchen Bereichen auf Durchfahrtstraßen, zunächst als Modellversuch, immer alternierend am rechten Fahrbahnrand zum Beispiel in eine Abstand von 50 Metern mit einer Größe von etwa 1×1 m Piktogramme „Fahrrad“ bzw. „30“ aufgebracht werden. Entsprechend könnten „Fahrrad“-Piktogramme später auf allen Straßen aufgebracht werden, in denen eine gemeinsame Nutzung der Fahrbahn vorgesehen oder freigegeben und wahrscheinlich ist. Dadurch könnte die tatsächliche Sicherheit steigen (Autofahrer verhalten sich bewusster), aber auch die wichtige gefühlte Sicherheit der Radfahrenden, die sich besser wahrgenommen fühlen.
Gestaltung von Radwegen
Bahnhof
Ich finde es gut, dass ein Radweg am Bahnhof rot eingefärbt wurde. Davon würde ich mir mehr wünschen. Zum Beispiel an Ampelübergängen und die Radwege auf der Straße. In Münster haben sie es in diesem Jahr eingeführt, um für mehr Sicherheit zu sorgen.
Radwegverlauf manchmal irreführend
An einigen Ecken in Kiel finde den Radwegverlauf irreführend. Erst ist ein Radfahrweg von beiden Seiten befahrbar und dann plötzlich nur noch einspurig, was nicht immer gut zu erkennen ist.
Russeer Weg
Fast täglich fahre ich den Russeer Weg entlang. Auf der einen Seite gibt es auf der Fahrbahn einen, durch Linien abgetrennten Radweg und auf der anderen Seite nicht. Ich fahre trotz dem auf der Straße. Auf dem Bürgersteig sind Radfahrer frei. Dort hatte ich jedoch schon 3 Mal fast einen Unfall, weil ein aus der Ausfahrt kommendes Auto mich nicht sehen konnte. Ich wurde schon beschimpft, weil ich auf der Straße und nicht auf dem Bürgersteig fahre. Es wäre super, wenn man zumindest in beide Richtungen einen, durch Linien abgetrennten Radweg einrichten könnte.
Wenn du auf die Fahrradsspur fahren willst, kauf Dir ein Fahrrad!
Oft werden die Fahrradspuren (z.B. Preetzer Straße) von Autos befahren, obwohl keine Verengung der Straße oder Gegenverkehr da ist. Meistens versuchen die LKW vorsichtig mit der Spur umzugehen, manch unerzogene „normale“ PkW-Fahrer fahren über die Radfahrstreifen und gefährlichen dadurch unnötig die Radfahrer… wie schade… Naja man soll schon froh sein, wenn keiner da parkt.
Kfz Durchfahrten durch Fahrradstraßen verunmöglichen
Durch einen auf halber Strecke angebrachten Poller, wie bspw. in der Hansastraße, wird Kfz Durchgangsverkehr effektiv umgeleitet und Anwohner*innen können ihre Haushalte mit dem Kfz dennoch problemlos erreichen.
Insbesondere für die Projensdorfer Str, Blücherstr und Gerhardstr halte ich das für sehr empfehlenswert.
Fahrradbügel Schützenpark
Mehr Fahrradbügel rund um den Schützenpark wären toll. Außerdem möchte ich anregen, die kleineren Ampeln entlang des Kronshagener Wegs an Sonn- und Feiertagen nicht auszuschalten und dem Fuß- und Radverkehr so beim Queren Priorität einzuräumen.
Altenholzer Straße
Fehlende Auffahrtrampe
Radfahrende, die aus dem Ohlandbogen auf den baulichen Radweg in der Altenholzer Straße fahren möchten, haben keine ebene Auffahrrampe, sondern nur den Fußgängerweg mit der fehlenden Absenkung. Das könnte man bestimmt verbessern.
Wurzelaufbrüche Altenholzer Straße
Im Bereich zwischen Bahnbrücke und Klausdorfer Straße ist der Radweg durch Wurzeln beschädigt und das Nebeneinanderfahren schwierig, weil der Radweg so schmal ist.
Fehlende Markierung
An der Kreuzung Dänischhagener Straße, Ostpreussenplatz und Boelckestraße sind die Markierungen der Radfahrfurten nicht mehr zu erkennen.
Fehlende Markierung Radfahrfurten
An der Kreuzung Altenholzer Straße Klausdorfer Straße sind die Markierungen der Radfahrfurten abgefahren.
Markierung Radfahrfurt fehlt
An der Kreuzung Altenholzer Straße Schoolredder bzw. Ohlandbogen sind die Markierungen der Furten nicht mehr zu erkennen.