Ich habe den Eindruck, dass sich die Aggression des Autoverkehrs zunehmend auch auf den Radverkehr überträgt. Das liegt vermutlich daran, dass es immer mehr Radfahrer gibt, aber nicht proportional mehr bzw. breitere Radwege. Zudem kommen immer mehr E-Bike-Fahrer hinzu. Wenn extrem unterschiedliche Geschwindigkeiten auf einem 80 Zentimeter-breiten Radweg aufeinandertreffen, klappt das nicht immer gut.
Wenn Kiel den Radverkehr wirklich fördern möchte, muss das Radwegenetz massiv ausgebaut werden. Ds halbherzige Aufmalen von Fahrradschutzstreifen hier und da genügt nicht. Insbesondere die Strecken zum und auf dem Ostufer sollten verbessert werden, auch im Hinblick auf die gewünschte Entlastung des Theodor-Heuss-Rings.
Zusätzlich wäre wünschenswert…
– dass Autofahrer lernen, 1,50 Meter Abstand von Radfahrern zu halten. Hierzu sollten 1,50-Meter-Markierungen direkt auf der Straße angebracht werden. Die wenigsten haben im Gefühl, wie viel 1,50 Meter sind!
– dass mehr Kontrollen gegen Rad- und Fußwegwegparker stattfinden.
– dass Radfahrer verstehen, dass die StVo auch für sie gilt. Inklusive Schulterblick beim Überholen, Licht bei Dunkelheit und dem Fahren auf der richtigen Seite des Radweges. Ich beobachte bei 80% der Geisterfahrer keinerlei Unrechtsbewusstsein, wenn sie darauf angesprochen werden. Offenbar wissen viele nicht, dass man auch mit dem Rad nicht in den Gegenverkehr fahren darf. Auch hier gerne mehr Kontrollen.