Ampelphasen Holtenauer Straße

Holtenauer Straße/Lehmberg:
Die Grünphase der Fußgänger und Radfahrer ist aus mehreren Richtungen gleichzeitig grün. Hierdurch entsteht neben der Gefährdung anderer Radfahrer insbesondere an der Ecke vor dem Geschäft ‚Mode Paulsen‘ auch eine Gefährdung der Fußgänger.

Ruhender Verkehr

Neben der Fahrbahn geführte Radwege:
Es ist Autofahrern vielfach unklar, wie in der zweiten Reihe geparkt werden soll. So stellen sich beispielsweise Autofahrer halb auf den Radweg, halb auf die Fahrbahn. Vom Ansatz ist dies ja auch nachvollziehbar, da so der Autoverkehr weiter fließen kann. Um das Auto aber auf dem Radweg zu passieren, reicht der Platz nicht aus, so dass man auf die Fahrbahn ausweichen muss und sich hierdurch mehr als nötig gefährdet.

Transparenz für andere Verkehrsteilnehmer

Holtenauer Straße:
Der Radverkehr wird auf der Straße sowie auf dem separaten Radweg geführt, dieses führt zur Verwirrung der Autofahrer sowie der Fußgänger.

Vorfahrt Schülperbaum

Herzog-Friedrich-Straße/Königsweg/Schülperbaum:
Aus Richtung Herzog-Friedrich-Straße kommend wird der Radverkehr auf der linken Seite geführt. Will man nach rechts in den Schülperbaum einbiegen, ist die Vorfahrtssituation unklar. Man muss den von links aus dem Königsweg kommenden Verkehr beachten – obwohl man ja eigentlich von rechtskommend Vorfährt hätte – als auch den Autoverkehr, der sich mit gleicher Fahrtrichtung auf der Herzog-Friedrich-Straße bewegt, als auch auf Autos, die aus dem Schülperbaum kommend in die Herzog-Friedrich-Straße einbiegen wollen.

Beengte Platzverhältnisse

Ringstraße zwischen Kirchhofallee und Königsweg
Aus Richtung Kirchhofallee kommend, wird der Radverkehr mit auf der Straße geführt, was ja im Vergleich zu manch anderen Städten schon ein Gewinn für die Radfahrer ist. Vielfach kommt es in dem Bereich der Fahrbahnzusammenlegung des Autoverkehrs für die Radfahrer aber zu einer beengten Situation, da die Fahrbahnverengung für Autofahrer nicht ausreichend beschildert ist und der Radweg zum Überholen genutzt wird.

 

Ringstraße/Königsweg
Aus Richtung Kirchhofallee kommend, wird der Radverkehr mit auf der Straße geführt. Im Bereich des Knotenpunktes verläuft der Radweg separat, im Königsweg selbst aber wird der Radverkehr wieder mit auf der Fahrbahn geführt. Dies führt beim rechts Abbiegen in den Königsweg bei Autofahrern vielfach zu Irritationen.

Undurchsichtige Situation beim rechts Abbiegen

Stephan-Heinzel-Straße/Möllingstraße:
Die Grünphase der Ampel über die Möllingstraße ist für den Radverkehr länger grün, als für Fußgänger – was ja bei Berücksichtigung einer höheren Räumgeschwindigkeit der Radfahrer auch Sinn macht. Für Radfahrer aus Richtung Stephan-Heinzel-Straße kommend aber kann dieser Umstand zur Gefahr werden, da viele rechtsabbiegende Autofahrer, ebenfalls aus der Stephan-Heinzel-Straße kommend nur die Fußgängerampel berücksichtigen und bei „rot für Fußgänger“ ohne größere Aufmerksamkeit in die Möllingstraße einbiegen.

Oberflächenzustand

Manche Probleme schafft die Stadt jedoch auch selbst. So wurde vor ca. einem Jahr die Langenbeckstraße zur Fahrradstraße „umgebaut“. Das konkrete Ergebnis:
– der Belag ist so schlecht wie vorher auch
– die Straße ist unwesentlich breiter geworden, reicht aber weiterhin nicht für zwei Autos
– auf einer Seite fehlt jetzt größtenteils der Fußweg und es stehen deutlich weniger Parkplätze zur Verfügung
Sowohl Fahrradfahrer, als auch Fußgänger und Anwohner mit PKW haben durch diese Aktion wirklich nur Nachteile. Es ist, aus meiner Sicht, nicht ein konkreter Vorteil durch den Umbau entstanden. Die Rückkehr zur alten Variante würde hier allen Bürgern helfen.
Generell begrüße ich die Einführung von Fahrradstraßen natürlich. Nur sollten diese nicht auf Krampf sondern da eingeführt werden wo es wirklich sinnvoll ist.

An vielen Stellen ist zudem der Belag oder die Lösung des Fahrradweges sehr schlecht. Konkret fallen mir ein:
– die gesamte Metzstraße inkl. aller Abzweigungen
– Kronshagener Weg höhe Städtisches Krankenhaus (einseitiger Schmaler Schutzstreifen)
– Westring in höhe Prof. Peters-Platz (beidseitig sehr schlecht)
– Werftstraße ab der Werft stadtauswärts

Konflikte mit Autos

Als sehr negativ empfinde ich in Kiel die Hohe Anzahl an Radwegen auf Straßen, welche nur durch eine Linie vom motorisierten Verkehr getrennt sind. Für viele Autofahrer ist diese Linie schlicht egal und es wird auf dem Radweg geparkt und gefahren. Das Risiko für Radfahrer, z.B. beim Ausweichen ist enorm hoch. Wie schon vorgeschlagen würden hier in erster Instanz ggf. farblich abgesetzte Flächen helfen. Generell halte ich diese Form der Radwege allenfalls für eine Notlösung. Einziger Vorteil ist, dass der Belag im Vergleich zum dedizierten Radweg meist besser ist.

Kritische Stellen sind für mich nahezu alle Kreisverkehre. Fast täglich werde ich übersehen oder gar ignoriert. Die Vorfahrtsregel scheint für viele Autofahrer bei Radfahrern ohnehin keine Rolle zu spielen. Ein konkreter Lösungsansatz fällt mir hier schwer da die Kreisverkehre meist schon gut (farblich) markiert sind.

Veloroute 10

Ein sehr guter Schritt ist für mich die Umsetzung der Veloroute 10. Diese hat einen sehr guten Belag, man hat die alte Bahnstrecke sinnvoll genutzt und auch die Breite ist gut gewählt. Ich nutze diese täglich und hoffe, dass der Abschnitt hinter dem Wissenschaftspark auch zeitnah fertig wird. Allerdings sehe ich auch bei diesem Projekt noch Probleme. Dies sind im Einzelnen:
– viele Fußgänger auf der Route
– die Strecke ist an einigen Stellen (z.B. Höhe Alte Weide) schon jetzt voll mit kleinen Ästen, was grade bei schmalen Reifen schnell ein Problem werden kann
– für mich ist unklar wie hier der Winterdienst aussehen wird
– die Zeit der Planung bis zur Realisierung ist schlichtweg viel zu lang. Hier muss die Stadt deutlich schneller werden bzw. Prozesse vereinfacht werden.

Vorbild Kopenhagen/Amsterdam

In Städten wie Kopenhagen oder Amsterdam ist es gelungen das wirklich viele Bürger mit Fahrrad und öffenlichen Verkehrmitteln fahren. Saubere Luft und eine lärmarme erfreuen die Bürger und den Tourismus. Wie ist das gelungen? Letztendlich sind natürlich immer mehrere Faktoren dafür verantwortlich. Aber auffällig sind breite gut ausgebaute Fahrradwege, die mit Kantstein von Bürgersteigen und Straße abgetrennt sind, sowie ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr. Ausserdem erheben beide Städte fast im gesammten Stadtgebiet Parkgebühren von etwa 15-25€ pro Tag. Diese werden sogar in Wohngebieten erhoben und alle 2-3 Stunden geht jemand vom Ordnungsamt herum und überprüft ob die gebühren bezahlt wurden. Nicht bezahlte Tickets kosten dann auch schon mal 80-100€.
Autos nehmen viel Platz weg. Für Parkplätze in der Stadt, wo wenig Platz ist, sollten Autofahrer bezahlen. Ich würde mir zudem in Kiel auf vielbefahrenen Strecken eine elelktrisch getriebene Straßenbahn wünschen. Werftstraße bis Wellingdorf/Holtenauer Str. bin zum Kanal sowie auf dem Westring bis zu Universität wären sinnvolle Strecken.
Diese Maßnamen würden zu weniger Autoverkehr und somit zu weniger Einschränkungen des Fahrradverkehrs führen. Es würden mehr Menschen das Fahrrad als Verkehrsmittel in erwägung ziehen.