Reinigung der Radwege und Winterdienst

Für die Annahme der Radwege auch im Winter ist aus meiner Sicht eine verbesserte Reinigung (insbesondere von Blättern im Herbst und die Räumung im Winter) wichtig. Insbesondere für die Annahme der neuen Veloroute 10 ist es aus meiner Sicht entscheidend, dies von Anfang an sicherzustellen.

Bessere Kontrolle von Fahrradstreifen

Fahrradstreifen sind an sich nicht wirklich ideal, da sich der Radfahrer direkt in der Autotürzone und neben fahrenden Autos befindet (spontanes Ausweichen oft nicht möglich). Allerdings ist an Straßen wie dem Knooper Weg ein geschützter Radweg ohne großflächigen Umbau wohl nicht einzurichten. Auf den Straßen wird der Fahrradstreifen aber zusätzlich oft von den Autofahrern als „Kurzzeit“ oder auch nicht so Kurzzeit-Haltestreifen genutzt um kurz zum Dönermann oder der Eisdiele zu gehen. Hier wünsche ich mir stärkere Kontrollen. Eine bauliche Trennung durch kleine Gummipoller ist ja leider nicht möglich, da wenn man doch wegen einer Autotür ausweichen muss sonst dafür kein Weg bliebe.

Fahrradstraßen und reine Radwege

Ich habe gleich zwei grundlegende Anregungen.
Erstens: mir scheint, dass das Problem, was verhindert, dass die Verkehrsführung für alle Verkehrsteilnehmer möglichst zufriedenstellend ist, liegt vor allem in den mangelnden Perspektivwechseln der Gestalter. Das in meinen Augen beste Beispiel dafür ist der reine Radweg an der nordwestlichen Seite des Wilhelmplatzes sowie im weiteren Verlauf die Umrundung des Schrevenparks. Diese eigentlich perfekte und viel befahrene Strecke scheitert in ihrer Umsetzung daran, dass nicht die Perspektive eines Fußgängers eingenommen wurde, dessen Selbstverständnis es ist, dass alle Wege, die nicht Straße ist, auch Fußgängern zugänglich sind. Das führt dann dazu, dass sich Fußgänger und Radfahrer in die Quere kommen. Der gleiche Planungsfehler führte dann im letzten Jahr zu der dann schon für drei Verkehrsparteien ärgerlichen Änderung am Schrevenpark in Höhe des Castellos.

Zweitens sind meines Erachtens die in Kiel scheinbar sehr populären Fahrradstraßen nichts als Augenwischerei. Der Gewinn auf dem Papier einer Straße gleich einer Fußgängerzone nur für Radfahrer verpufft im Alltag gänzlich, da auch hier wieder nicht die unterschiedlichen Perspektiven beachtet werden. Der Autofahrer geht dabei natürlich davon aus, dass die Straße sein Bereich ist. Sicherheit, die für den Radfahrer auf einer solchen Straße eigentlich selbstverständlich sein sollte, stellt sich daher nicht ein, schon gar nicht mit kleinen Kindern. Darüber hinaus verpufft der Effekt eine r Fahrradstraße auch in dem Moment, wo zu viele Autos die Straße befahren, da dies zu Verkehrschaos führt und ein stehendes Auto ist leider nach wie vor ein Hindernis. Beste Beispiele sind die Gerhardstraße, die Hansastraße sowie die Langenbeckstraße.

Unter Perspektivwechsel fielen auch Überlegungen über Fahrbahnbelag und Beschilderung.

Verkehrsführung: Bushaltestellen

Ich hatte vor kurzem einen Unfall in Kiel, weil am Fuß eines Hügels eine Bushaltestelle war und ansonsten nur eine weitere schmale Spur. Der Busfahrer fuhr kurz vor mir in die Spur in welcher die Haltestelle sich befand. Es sollte also durchgehende unabhängige Fahrradwege und auch Möglichkeiten ungestört an solchen kritischen Stellen vorbeizukommen. Beispielsweise durch eine kleine Mittelspur extra für die Radfahrer, damit sie kurz vor der Haltestelle vom rechten Rand ausscheren können.

Kennzeichnung & Trennung der Verkehrsflächen

-Wo Fahrradstr. andere Str. kreuzt, sollte die Fahrbahn Rot-Weiß markiert sein.
– Radfahrweg an Str. ( Holtenauer, Feld … ) sollten eine rote Fahrbahn haben.
– Radwege mit Radpiktogramm
müssen die Richtung eindeutig vorgeben. Es gibt Verwirrung und Geisterfahrer, z.B. Holtenauer, Brunswiker, ..)
– Routen ohne Brüche zu Ende denken: z. B. Gneisenau Richtung Innenstadt(Holtenauer oder Knooper): Radwegführung hinter Poi vorbei über Holtenauer, in den Knooper rechts am am …… Platz vorbei mit roter Fahrbahn.
– Radler von der Nutzung der Fußwege ( z.B. Esmarch) abhalten. Es wird halboffiziell geduldet und erzeugt Verunsicherung ob der gültigen Regel. Ursache: Straßenpflasterzu holperig, Nach Lösungsidee suchen. Fahrbahn mit einem in Farbe und Material „ansprechenden und akzeptablen“ Belag auf je einem Drittel als Radbahn markieren. Das könnte Radler auf die Straße bringen und Autoraser zum Tempodrosseln gleichzeitig veranlassen.
– Radwege zukünftig mit glattem Fahrbelag ausstatten. Die Fliesen (Knooper, Holtenauer, Feld) verursachen Widerstand und Holperigkeit.
– Velorouten vor Autostraßenkreuzungen mit Sensoren ausstatten, so dass Ampeln rechtzeitig auf Grün umschalten.

-Schaffung weiterer Radboxen wie am Blücher; doch sollten diese nicht so massiv sein. Öffentliche Bixen zum Abschließen auf Parkplätzen einrichten. Der Bedarf wird mit weiteren E-Bikes größer. E-Tanksäulen für Räder, die eingebaute Akkus haben und dann nicht in die Whg. Genommen werden können.
– und deutliche Abgrenzung von Autofahrbahnen, möglichst zur Optik auch Fläche.

Haltegriffe an Ampeln

Jeder wartende Fahrradfahrer kennt die lästige Notwendigkeit an der Ampel abzusteigen. Um dies zu vermeiden, wird sich vielfach am Ständer der Ampel oder an erreichbaren Anbauten festgehalten. Dies führt nicht selten dazu, dass niedrig angebrachte Fahrradampeln beschädigt werden. Abhilfe kann die Anbringung eines Haltegriffs schaffen, z.B. umlaufend in runder Form. Beispiele hierfür findet man bereits in vielen großen Städten (bspw. in Karlsruhe) und würde auch für den Kieler Radverkehr eine kleine und schnell umsetzbare Verbesserung bringen.

Radnetzwege ausbauen

Im Bereich südlich des Rondeels gibt es keine brauchbare Route für Radpendler, die es möglich macht unkompliziert in Richtung Ostufer zu radeln.
Konkret fehlt die Möglichkeit aus dem Bereich Vieburger Gehölz in Richtung Langsee/Kuckucksberg zu kommen (Naherholung) oder in Richtung Schwedendamm/Preetzer Strasse/Gaarden. Die bestehenden Varianten sind stressig, lang oder kompliziert.

Radfahren in Kiel

1. Bestehende Radwege müssen laufend verbessert und Instand gesetzt werden. Gerade Vielfahrer und Pendler haben hart aufgepumpte Reifen und sind weniger tolerant bei den üblichen schlechten und hubbeligen Radwegen, und bei den schlechten Übergängen an Ampeln.

2. In Kiel sollten ad hoc einige vierspurige Straßen zweispurig und für den Radverkehr geöffnet werden, zB Westring im Bereich der Uni und Schulen (zwischen Schauenburger und Wissenschaftspark) und die Holtenauerstraße durchgehend.

3. Um für Radfahrer weniger störende Autos gerade in den Stoßzeiten um sich herum zu haben, sollten zB Parkflächen der großen Arbeitgeber wie UKSH, Landesregierung und Uni bewirtschaftet dh kostenpflichtig werden.

4. Arbeitgeber sollten mehr überdachte und mit Stromtankstellen ausgestattete Fahrradstellplätze bereitstellen. Dies könnte man zum Anschub fördern. Zugleich sollte dringend ein besseres und neues Jobticket für ÖPNV über Arbeitgeber angeboten werden, damit weniger Autos unterwegs sind.

4. Mehr bestehende Straßen sollten zu echten Fahrradstraßen werden wie zB die Beseler Allee. Viel mehr Straßen sollten im gleichen Zuge gerade in Wohneberichen sollten für Autos zu Einbahnstraßen werden, um diese für Radfahrer attraktiver zu machen, zB die Schauenburgerstraße.

Radrouten-Bau und Beschilderung

Die Radrouten müssen in der städtischen Bau-Tätigkeit höchste Priorität erhalten.
Bestehende Fahrradstraßen sollten in Hinblick auf die Vorfahrtsregelung besser ausgeschildert werden (grundsätzlich sollte die Radroute Vorfahrt haben und die Einmündenden Straßen sollten Vorfahrt-Achten-Schilder erhalten