Straßenverkehrsordnung / Bau von Radwegen

– Das größte Elend sind Radwege mit miserabler, huppeliger Oberfläche, womöglich sogar Baumaufbrüchen. Der Autoverkehr fährt auf glatter Fahrbahn und man selbst wird durchgeschüttelt, da fühlt man sich einfach nur abgeschoben und unerwünscht. Manchmal sind die Gehwege angenehmer zu befahren. Radwege sollten die gleiche Qualität wie die Fahrbahn aufweisen.
– Verschwendung von Radwegen an Einmündungen: Häufig sind Radwege an Einmündungen in Richtung der einmündenden Straße verschwenkt, was Radfahrer auf einen Zick-Zack Kurs zwingt, der viel Aufmerksamkeit erfordert, während man gleichzeitig auf den Verkehr von rechts hinten und links schräg vorn (Abbieger) und von Vorn (Radfahrer im Gegenverkehr, auch wenn das meist nicht erlaubt ist) und uu. auch Fußgänger achten muss. Zuviel auf einmal, gefährlich. Ein besonders schlechtes Beispiel ist der Radweg an der Eckernförder Str. Stadteinwärts in Kronshagen, gleichzeitig auch viel zu schmal.
– Mindestbreite von Radwegen: Manche Radwege sind nur Handtuchschmal, s. oben und z.B. Holtenauer Str. (Zum Glück nicht mehr benutzungspflichtig). Das gehört meiner Meinung nach einfach verboten, also mein Vorschlag: Benutzungspflicht für ALLE schmalen Radwege aufheben. Radwege mit Gegenverkehr sind auch oft zu schmal, z.B. am Westring von der Kreuzung Ohlshausenstr. bis zum RBZ, hier ist zu Stoßzeiten viel los und entgegenkommende Radfahrer können nur haarscharf aneinander vorbeifahren. Gleiches Problem. Ist nur ok, wenn sehr wenig Verkehr auf dem Radweg ist, z.B. Außerorts.
– Benutzungspflichtige Fußwege. Viele „Radwege“, zum Beispiel in Ottendorf, Neuwittenbeck oder Altenholz, sind von der Bauart her Fußwege und so schmal, dass man haarscharf an Ausfahrten und Zuwegen zu Häusern oder gleich fast direkt vor der Haustür vorbeifahren muss. Zu eng, nicht als Radweg geeignet. Benutzungspflicht sollte durchweg aufgehoben werden, zumal dies immer Innerorts und fast immer „auf dem Dorf“ der Fall ist.
– KEINE Radwege in 30er Zonen. Ich wüsste keinen Grund dafür.
– Verschwenkung von Radwegen bei Hindernissen an der Straße (meist Außerorts): Falls ein Haus/Bauernhof oder etwas anders nah an der Straße steht, muss der Radweg natürlich zwischen Hinderniss und Straße hindurch geführt werden, soweit so klar. Leider sind die Kurven meist sehr eng und noch dazu die Sicht durch Gebäudeecken und Gebüsch oder Bäume (auf der entfernten Seite) eingeschränkt. Gefährlich bei Gegenverkehr und für Fußgänger in diesem Bereich. Beispiel: In Kiel an der Straße „Prieser Stand“ zwischen Werft Rathje und Kokenhorst Umfahrung eines Baums oder Eckernförder Straße stadteinwärts in Suchsdorf Verschwenkung wegen Bäumen. Großzügige Kurvenradien sollten vorgeschrieben werden – Man fährt ja doch „volle Lotte“ durch, egal ob Sicht oder nicht. Gefährlich.
– Generell finde ich es sehr problematisch, Radwege auf Fußwege zu legen, zumindest wenn gleichzeitig nennenswerter Fußgänger- und Radverkehr herrscht – dadurch verwischt der Unterschied zwischen Radweg, Straße und Bürgersteig aus Sicht eines Radfahrers. Das trägt mit Sicherheit dazu bei, das Radfahrer „irgendwo“ fahren, auf dem Fußweg, in Gegenrichtung auf der Straße, über Fussgängerüberwege etc…, sehr zum dann verständlichen Ärger anderer Verkehrsteilnehmer. Schlechtes Beispiel eines Neubaus: Knooper Weg zwischen Lessingplatz und Gutenbergstraße. Warum?
– Soweit ich weiß, gibt es viele Vorgaben, die den Radverkehr verbessern würden, aber von den Kommunen nicht oder nur teilweise umgesetzt werden, z.B. bei der Radwegebenutzungspflicht. Das sollte von Bundesseite forciert werden.

Weiter zum Radfahrer-„Rowdy“-Verhalten:
Man muss sich nicht wundern, wenn man eine seltsame Infrastruktur schafft, die Radfahrer an den Rand drängt, auf schlechte Wege zwingt und in Gegenrichtung auf der falschen Seite fahren lässt, das viele Radfahrer fahren, wie es ihnen in den Sinn kommt. Man fühlt sich oft wie Freiwild, dass einfach nur an den Rand gedrängt werden soll, und so verhält Radfahrer sich dann auch. Ich kann mich da auch nicht immer ausnehmen, so manches macht einen einfach aggressiv. Nicht gut für ein gutes Miteinander im Verkehr.

Dies betrifft in der Regel alte Radweganlagen, die meisten neueren sind deutlich besser, immerhin, aber es gibt noch viele Hindernis-Strecken.

Als Konsequenz möchte ich vorschlagen, dass Kommunen generell die Notwendigkeit der Benutzungspflicht von Radwegen nochmal prüfen müssen, und diese Aufheben müssen, wenn nicht notwendig.
Außerdem sollte die ganze StVo auf alte Regelungen überprüft werden, die vor langer Zeit, zum Teil noch in der Nazi-Zeit in den Dreißigern, eingeführt wurden, um „Freie Fahrt“ für das Auto zu schaffen. Da wir mittlerweile ja gelernt haben, das diese „Freie Fahrt“ nicht sinnvoll ist, sollten diese „Altlasten“ zu Gunsten von Radfahrern und Fußgängern geändert werden.

Ein Punkt wäre die Formulierung des Rechtsfahrgebots. So wie man es in der Fahrschule lernt, denkt der juristische Laie, das Radfahrer quasi in der Gosse fahren müssen, so weit rechts wie es eben geht, ohne von der Straße zu kippen. Das ist ja überhaupt nicht korrekt. Rechts fahren muss natürlich sein, aber vielleicht könnte man das für Laien besser verständlich formulieren.

Radwegebenutzungspflicht abschaffen

Umkehrung der Radwege-Benutzungspflicht: Alle Straßen sind grundsätzlich freigegeben, nur besonders befahrene Knotenpunkte nicht (z.B. Kiel Eckernförder Straße zwischen Mare-Klinikum und Gutenbergstraße)
Begründung: Die Qualität der Radwege ist zum Teil sehr schlecht, sie sind zu schmal, so dass ein Überholen bei der sehr heterogenen Geschwindigkeit der Radfahrer schwer möglich ist. Außerdem erhöht es die Unfallgefahr, wenn Autofahrer die Radfahrer nur an Knotenpunkten wahrnehmen. Radfahrer können so wesentlich zügiger fahren – schließlich wollen sie auch ankommen und auf dem Weg zur Arbeit keine gemütlichen Radtouren machen.

Aufhebung von Parkstreifen auf Straßen

Es wird viel zu viel Straßenraum für parkende Autos vergeudet, der für Radfahrer genutzt werden könnte, um das Fahren auf der Straße zu verbessern.
Beispiel Eckernförder Straße zwischen Suchskrug und Eichkoppelweg.
Dort ist keine Radwegenuztzungspflicht und ich fahre immer auf der Straße, um den Autofahrern zu zeigen, dass es uns Radfahrer gibt und ihnen die Straße nicht allein gehört. Ständig werde ich angehupt und manchmal auch beschimpft. Es wäre genug Platz vorhanden, den Verkehr auf zwei Spuren zu führen. Die zweite Spur ist aber (bis auf einen Tag in der Woche) zum Parken freigegeben. Unnötigerweise. Der parken auch viele Firmenwagen der angrenzenden Autohäuser. Mit welchem Recht belegen die öffentlichen Raum??

Verbesserung der Radwege

Oft gefordert, immer noch aktuell: Die Oberflächenqualität der Radwege ist oft schlecht und man wird als Radfahrer regelrecht durchgeschüttelt, muss Hindernissen ausweichen. Das ist manchmal gefährlich, mindert den Fahrkomfort und die Geschwindigkeit.
Lösung:
Grundsätzliche Freigabe der Straßen, Abschaffung der Radwegenutzungspflicht
Änderung der Baustandards. Auch Straßen werden gebaut, ohne dass sich Wurzeln durch die Oberfläche arbeiten.
Manche Radwege sehen zwar hübsch aus, fahren sich aber schrecklich: z.B. auf der linken Seite der Hörn, direkt am Wasser zwischen Klappenbrücke und Hörncampus. Die eingearbeiteten Streifen Kopfsteinpflaster sind schrecklich.
Übergänge zwischen Radwegen und Kreuzungen besser gestalten. Sind viel zu hoch.
Keine Absenkung der Radwege bei Einmündungen, um das ständige Auf und Ab zu vermeiden.
Viele Radwege enden im Nichts und man weiß als Radfahrer nicht, wie man weiter fahren soll, ohne sich verkerhrswidrig zu verhalten. Z.B. Wenn man aus der Herzog Friedrich-Straße kommt, das Sophienblatt überquert und rechts abbiegen will Richtung Bahnhof. Darf man eigentlich gar nicht. Aber alles andere macht für Verkehre in diese Richtung kaum Sinn. Man endet vor der L’Osteria und es geht nicht recht weiter. Der gesamte Bahnhofsbereich ist für Radfahrer furchtbar.

Autos nicht länger bevorteilen, Rad und ÖPNV fördern

Die Auto-Nutzung wird gegenüber ÖPNV und Rad immer noch viel zu sehr bevorteilt.
Warum gibt es eine Parkgebührenerstattung für Menschen, die ihr Auto im Parkhaus abstellen, aber nicht für Familien, die für viel zu teures Geld mit dem Bus in die Stadt fahren oder umweltfreundlich mit dem Rad? Einseitige Bevorteilung des falschen Verkehrsmittels.
Warum kann zu Großveranstaltungen wie der Kieler Woche oder den Advents-Wochenenden der Busverkehr nicht grundsätzlich kostenfrei oder radikal vergünstigt werden (1-Euro-Ticket), um die Menschen weg vom Auto zu bringen?
In HH kann ich zum Theater/Konzert mit meiner Eintrittskarte kostenfrei ÖPNV nutzen. Warum geht das in Kiel nicht?
Will der Winter-Radfahrer ab und zu Bus fahren, weil das Wetter gar zu garstig ist, gibt es keine attraktiven ÖPNV-Tarife, schon gar nicht für Familien. Warum können Kinder bis 18 Jahre und Azubis, Studenten usw. nicht grundsätzlich kostenfrei fahren? Das sind entweder Autofahrer oder Bus/Radfahrer von morgen. Wir haben es in der Hand, wie sie sich entscheiden und können schon heute ihre Verkehrsgewohnheiten beeinflussen.
ÖPNV müsste radikal billiger werden. Gerne eine Mobilität-Steuer für alle einführen und damit die ÖPNV-Preise radikal senken. Nur über den Preis in Kombination mit einem attraktiven Angebot kann man den modal-split spürbar verändern. Alles andere ist Kosmetik.

Rechtsabbiegen

In Anbetracht der gestiegenen Anzahl von Rechtsabbiegeunfällen erscheint es sinnvoll an Kreuzungen mit separaten Rechtsabiege Spuren, Ampel so zu schalten dass ein Konflikt mit geradeaus fahrenden Radlern aus geschlossen ist. In Kiel gibt es hierfür zahlreiche Beispiele wie es nicht gemacht werden sollte.
z.Bsp.: Brunswiker Strasse / Feldstrasse, Prinz-Heinrich-Straße Zufahrt „FAMILA“, Klausdorfer Weg Auffahrt zur B503 (hier werden Rad Fahrende sogar wenige Meter vor der Kreuzung von der Fahrbahn auf einen benutzungspflichtigen Radweg gezwungen welcher nach der Kreuzung wieder endet)

Radschnellverbindung / Radschnellweg NMS Kiel

Ich bin viele Jahre ca. 2-3 x wöchentlich mit dem Rad zwischen Neumünster und Kiel zur Arbeit gependelt und habe die Jahre eine qualifizierte Radschnellverbindung zwischen Neumünster und Kiel vermisst.
Wesentliche Passagen der Strecke könnten wie in Brandenburg als Fahrradstraßen ausgewiesen werden , damit dann in Verbindung mit guten Velorouten in Kiel eine durchgängige „Rad-Vorrang-Route“ entsteht, die ein zügiges Vorankommen von A nach B ermöglicht.
Bspl. Strecke
Neumünster Nord

Stellplatzverordnung für Radabstellanlagen im Geschosswohnungsbau bzw. kommunales Anreizprogramm

Bei privaten und öffentlichen Neubauten ist eine größere Zahl an Fahrradstellplätzen einzuplanen.

Bis 2020 sollte für den Geschosswohnungsbau eine entsprechende Stellplatzverordnung (für Fahrradabstellanlagen) realisiert und/oder ein freiwilliges Förderprogramm für
sichere,
überdachte,
zukunftsfähige
Stellplätze der Stadt Kiel und/oder des Landes SH aufgelegt.

Fahrradstraßen: Die Fahrradstraßen sind eine sehr tolle Sache. Da derzeit der Autoverkehr auf den Fahrradstraßen weitestgehend noch zulässig ist, kommt es immer wieder insbesondere zu Stoßzeiten zu Konfliktsituationen. Meine Anregung an dieser Stelle ist es die Geschwindigkeit für Kraftfahrzeuge herabzusenken, ein Überholverbot von Fahrrädern durch KfZ auszusprechen und die meisten dieser Straßen zu Anliegerstraßen zu machen.

Generell: Der KFZ Verkehr ist sehr laut, verbraucht ungemein viel Platz und ist sehr dreckig (Abgase, Reifenabrieb, Bremsabrieb). Gerade im Bezug auf allgemeine Lebensqualität und die Herausforderungen des Klimawandels führt aus meiner Sicht kein Weg an Einschränkungen des KFZ Verkehrs vorbei. Auch E-Mobilität ist hier aus meiner Sicht kein Ersatz. Deshalb sollte eine Beschränkung des KfZ Verkehrs nachhaltig eingeleitet werden (kontiniuierliche Verteuerung der Parkplätze und Reduzierung der verfügbaren Verkehrsfläche). Aus meiner Sicht sind Fahrräder aller Art neben dem ÖPNV hier die Antwort auf diese Herausforderungen.

Weitere konkrete Anliegen: Auf von mir häufig frequentierten Wegen ist mir folgendes aufgefallen. Der rechtsabbiegende KfZ-Verkehr Kronshagener-Str auf Hermann-Weigmann-Str. ist sehr gefährlich aus Sicht eines Radfahrers. Die Überquerung des Exerzierplatzes ist sehr unangenehm für Radfahrer und Ausweichstrecken sind mit hohen Wartezeiten an Ampelanlagen über den Knooper-Weg und auf der Wilhelminenstraße mit einer schlechten Befahrbeikeit für Radfahrer verbunden. Die Straßen rund um den Hiroshimapark insbesondere Dammstr. sind durch zunehmenden KfZ-Verkehr (vor der Einrichtung der Baustelle Kreuzung Dammstr./ Fleethörn) ebenfalls für Radfahrer sehr unangenehm. Der schnelle und konfliktfreie Zugang zur Überquerung der Bergstraße in Höhe des Lorentzendamms ist sehr wünschenswert. Daneben sollte die Schaltung der Ampel über die Bergstraße an der Sparkasse von der Notwendigkeit grün über den Knopf anzufordern befreit werden. Diese Stelle empfinde ich als Radfahrer und Fußgänger als unnötige Behinderung. Der dahinter liegende Lorentzendamm ist seit einiger Zeit eine Fahrradstraße, die zumindest aktuell durch diese Hemmnisse auf Seiten der Bergstraße wie verloren wirkt.

Kiellinie

Z.Zt. finden ja zwei Baumaßnahmen in der Kiellinie statt. Einmal im nördlichen Bereich zur Feldstraße hin und einmal etwas südlicher. Wenn man jetzt dort mit Rad oder zu Fuß unterwegs ist, ist es geradezu ein Genuss, da der Autoverkehr umgeleitet wird. Und – siehe da – es funktioniert. Mir ist nicht bekannt, dass die Ausweichstrecken verstopft oder Ähnliches sind. Das sollte man zum Anlass bzw. zur Begründung nehmen, mindestens Teile der Kiellinie autofrei zu gestalten und so die Aufenthaltsqualität auf diesem Filetstück des öffentlichen Raumes deutlich zu verbessern.